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Kalt ist es und eisig weht der Wind. Die klare Luft erlaubt eine gute Sicht auf den vollen Mond am Himmel. Ungewöhnlich, weil zu Weihnachten ganz selten ein Vollmond zu sehen ist. Wird es ein besonderes Weihnachtsfest werden oder geschieht etwas, das außergewöhnlich ist?
Den Menschen auf dem Weg zur Kirche am Heiligen Abend gehen so viele Gedanken durch den Kopf. Jeder von ihnen hat in seiner Familie eine traurige Geschichte erlebt, die gerade heute im Gedächtnis ist.
Mondlicht kalt und silbern
Was ist nur so anders auf dem Weg im hellen Licht des vollen Mondes? Es ist der Heilige Abend und die Menschen sind froh gestimmt. Trotzdem ist etwas in der Luft, was Aufmerksamkeit erzeugt. In der Ferne ist bereits das Orgelspiel in der Kirche zu hören. Auf einmal beginnt es sachte zu schneien. Ein weißer Teppich legt sich über das Land und es wird seltsam still. Der Schnee verschluckt die Töne und wie im Zauber gefangen gehen die Menschen weiter. Hell und groß steht der volle Mond am Himmel und die Konturen auf dem Erdbegleiter verschwimmen im Wirbel der Schneeflocken. Die Stille überträgt sich schnell auf die Menschen. Eine Art Leichtigkeit und stille Freude auf das Fest überkommt nun jeden auf dem Weg. Die Töne der Orgel werden lauter und es ist, als kämen sie näher.
Kerzenlicht und hoffnungsvolle Stimmung
In der kleinen Kirche sind nun alle versammelt, die auf die Weihnachtsgeschichte warten. Das Licht der vielen Kerzen und der wunderschön geschmückte Tannenbaum, dazu die erwartungsvollen Gesichter, als die Geschichte erzählt wurde, alles das erzeugt wie immer die ganz besondere Weihnachtsstimmung. Nur ein Kind, ein kleines Mädchen, schmiegt sich eng an seine Mutter. Dieses Mädchen ist tieftraurig und es kann sich nicht so wie die anderen auf das Fest freuen. Sie denkt an ihren Vater und schaut auf das bunte Fenster hinter dem großen Kreuz.
Das Mondlicht taucht das bunte Glas in ein seltsames Leuchten. Ganz fest die Augen geschlossen wünscht sich das Mädchen nur eines zum Fest. Der Vater möge heimkommen und alles wäre wieder gut. Tief im Herzen weiß sie aber, dass ihr Wunsch nicht in Erfüllung gehen kann.
Heimweg im Schnee
Die letzten Orgelklänge begleiten die Menschen zurück auf ihrem Weg nach Hause.
Die Vorfreude auf das Fest daheim ist groß und die Geschenke erst, sie können kaum erwartet werden. Ein wenig getröstet gehen auch Mutter und Tochter nach Hause. Sie sind in Gedanken an den Vater versunken und bemerken nicht sofort, dass im Licht des Vollmondes am Himmel zahlreiche Sternschnuppen fallen.
Das kleine Mädchen sieht sie zuerst und greift die Hand der Mutter fester. Beide fühlen eine Ruhe über sich kommen und wissen genau, irgendwo dort muss der Vater sein. Sie schauen sich wissend an und gehen ihren Weg. Eine der Sternschnuppen scheint in diesem Moment etwas langsamer zu sein. Sie scheint beinahe zu verharren über der Mutter mit dem Kind. Das kalte Licht des Vollmondes scheint hell genug, damit die Menschen alle den Weg nach Hause finden.
In einem der Häuser steht eine einzelne Kerze im Fenster. Ein kleines Mädchen sitzt vor dem geschmückten Baum und packt seine Geschenke aus, als für einen Moment die Kerze stark flattert. Es scheint, als wäre die Tür geschlossen worden.